Datum:
21 Oct 2025
Autor:
PREO AG
On-Premise vs. Cloud
Warum es ohne Cloud nicht geht, aber viele auf On-Prem nicht verzichten.
90 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen Cloud-Services, ein Anstieg um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr und weitere 10 Prozent planen dies in den kommenden 5 Jahren, so ein zentrales Ergebnis aus dem aktuellen Cloud-Report 2025 des Branchenverbands Bitkom. Damit hat sich Cloud-Computing endgültig als Standard einer modernen IT-Architektur etabliert. Fast die Hälfte der befragten 604 Unternehmen mit über 20 Mitarbeitenden wollen dazu ihre Cloud-Investitionen 2025 im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, vor allem für KI-Anwendungen, CRM, Web-Conferencing, Softwareentwicklung und Datenbanken. 50 Prozent sehen die Cloud dazu als eine Schlüsseltechnologie für Innovationen. Allerdings setzen nur 19 Prozent auf eine „Cloud-only“-Strategie.
Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, hat gute Gründe. Denn obwohl Cloud-Anwendungen aus dem Wirtschaftsalltag nicht mehr wegzudenken sind, bleibt der On‑Prem-Betrieb in den meisten Unternehmen und Organisationen nach wie vor relevant. In diesem Blog-Beitrag benennen wir fünf Gründe, warum die Mehrzahl der Unternehmen neben einer Cloud-Strategie weiterhin auf eine vor Ort betriebene IT-Infrastruktur setzen und welche Rolle der Einsatz gebrauchter Softwarelizenzen dabei spielen kann.
Der Abhängigkeit zum Trotz – Multi-Clouds und Hybrid-Clouds überzeugen
Die multiple Abhängigkeit von Cloud-Services und damit von den großen US-Anbietern wird allerdings zunehmend als existenzieller Risikofaktor gesehen: 67 Prozent geben an, ohne die Cloud würde der Unternehmensbetrieb stillstehen. 64 Prozent fühlen sich gezwungen, Cloud-Services zu nutzen, weil benötigte Software nicht mehr anders verfügbar ist. Folgerichtig fühlen sich 53 Prozent der Preis- und Vertragsgestaltung von Cloud-Anbietern ausgeliefert.
Da verwundert es kaum, dass immer mehr IT-Verantwortliche ihre bisherigen Cloud-Strategien anpassen, diversifizieren und auf Multi-Clouds oder hybride Architekturen setzen oder sensible Geschäfts- und Kundendaten wieder aus der Cloud zurück ins eigene Rechenzentrum holen. Dieser gegenläufige Trend der sogenannten Repatriation lässt sich bereits seit geraumer Zeit beobachten und hat sich mit den geopolitischen Disruptionen seit Beginn der zweiten Amtszeit Donald Trumps noch einmal verstärkt. Neben Gesetzen wie dem Cloud Act haben vor allem die Nähe und der Einfluss auf die CEOs der großen US-Hyperscaler AWS, Google und Microsoft in vielen europäischen Führungsetagen zurecht die Alarmglocken schrillen lassen. Das Thema Datensouveränität ist endlich in der Politik und den Chefetagen angekommen. Das führt zu einem erkennbaren Umdenken und bildet sich auch in den aktuellen Zahlen ab. IT-Sicherheit, Datenschutz und Compliance zählen mit 99 Prozent bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters mittlerweile ebenso als absolutes Must-have bei der Entscheidungsfindung wie die Kriterien Leistungsfähigkeit und Stabilität, die den gleichen Wert aufweisen.

Fünf Gründe, warum On‑Prem‑Software eine wichtige Alternative bleibt
Der Mangel an deutscher und europäischer Konkurrenz zu den US-Hyperscalern sorgt weiter dafür, dass sich bestehende Abhängigkeiten nicht abbauen und der Weg zu tatsächlicher Datensouveränität noch weit ist. Das verdeutlicht auch die aktuelle Entscheidung der Bundeswehr, beim Cloud-Ausbau auf Google zu setzen. Das Bundesland Schleswig-Holstein schlägt dagegen den entgegengesetzten Weg ein: Es verabschiedet sich noch in diesem Jahr aus der Microsoft-Cloud und setzt in der gesamten Verwaltung zukünftig auf Open-Source-Lösungen. Ein weiteres Beispiel: Der größte psychiatrische und psychotherapeutische Krankenhausbetrieb in Rheinland-Pfalz, das Landeskrankenhaus Andernach, entschied sich erst kürzlich komplett gegen die Microsoft-Cloud und für den weiteren On-Prem-Betrieb. Die Gründe: Sicherheit und Verfügbarkeit äußerst sensibler Patienten- und Gesundheitsdaten sowie ein planbares und langfristig günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis, zu dem unter anderem auch der nachhaltige Einsatz gebrauchter Softwarelizenzen von PREO zählt. Mehr zu diesem Kunden-Case finden Sie hier.
Wir haben die aus unserer Sicht fünf wichtigsten Gründe für die zukünftige Relevanz von On-Prem-Software hier noch einmal zusammengefasst:
1. Datenrechtliche Kontrolle und digitale Souveränität
Die Abhängigkeit von US-Anbietern ist aktuell nicht nur in Deutschland und der EU groß. Das bekam gerade erst der indische Energieriese Nayara Energy zu spüren, als Microsoft aufgrund internationalen Drucks ohne Vorankündigung sämtliche kostenpflichtigen Dienste einstellte, obwohl diese vollständig lizenziert und bezahlt waren. Diese spontane Übergriffigkeit stellt schnell ein existenzielles Risiko dar. Lokale Lösungen unter eigener Kontrolle bleiben daher eine wichtige Alternative.
2. Technologische & funktionale Anforderungen
Deutsche und europäische Cloud-Anbieter holen zwar langsam auf, dürfen dabei aber weder funktional noch leistungsseitig hinter den großen US-Konkurrenten zurückbleiben. Rund Zweidritttel der befragten Unternehmen des Bitcom-Cloud-Reports 2025 gaben an, keinen Nachteil zu tolerieren. In der Zwischenzeit bleiben Open-Source-Lösungen und On-Prem weiter relevant.
3. Kostenbewusstsein und Mehrwerte älterer Lizenzen
On-Prem-Investitionen amortisieren sich insbesondere über längere Laufzeiten. Die Möglichkeit der Integration gebrauchter Softwarelizenzen erhöht dazu den finanziellen Spielraum: Sie ermöglichen eine kosteneffiziente Nutzung, insbesondere von etablierter Standardsoftware, wie beispielsweise MS Office oder Windows, bieten Flexibilität beim Lizenzmanagement und reduzieren spürbar die laufenden Lizenzkosten.
4. Strategische Flexibilität und hybride IT-Architekturen
Die Mehrheit der Unternehmen nutzt bereits, verfolgt oder plant ein hybrides Cloud‑Modell, bei der eine On‑Prem-Infrastruktur gezielt mit der Cloud kombiniert wird, um Abhängigkeiten zu minimieren und datenlokale Anforderungen zu erfüllen.
5. Compliance- und Governance-Vorgaben
Nicht nur im Bereich öffentlicher Institutionen oder den sogenannten KRITIS-Branchen, wie Energie, Logistik, Gesundheit, Finanzen oder Defense-nahen Sektoren, gelten besonders hohe Anforderungen an Datensicherheit, Datenhoheit und Datenverfügbarkeit. Zahlreiche Beispiele aus der näheren Vergangenheit verdeutlichen die Wichtigkeit der eigenständigen lokalen Kontrolle bei der Erfüllung bestehender Compliance- und Governance-Vorgaben.
Trotz Cloud-Entwicklung, On-Prem bleibt auch in Zukunft die Alternative
Die Bitkom‑Studie 2025 zeigt: Die Cloud ist für nahezu jedes Unternehmen unverzichtbar, sie treibt die Digitalisierung und technische Innovationen weiter voran. Gleichzeitig bestehen gute Gründe, bestimmte Anwendungen auch in Zukunft on-premise zu betreiben: Rechtliche Souveränität, funktionale Kontrolle, Kostenoptimierung oder strategische Flexibilität. Der nachhaltige Einsatz gebrauchter Softwarelizenzen unterstützt diesen Ansatz zusätzlich: Sie bieten sowohl beim Kauf als auch Verkauf wirtschaftliche Vorteile, lizenzrechtliche Sicherheit und sind eine sinnvolle Ergänzung hybrider IT-Strategien.
IT-Verantwortliche oder Software-Asset-Manager*innen, die sich aktuell mit einer Optimierung ihrer bisherigen Cloud-Strategie beschäftigen oder diese sogar überdenken, sollten definitiv über einen ausgewogenen Mix aus Cloud-Nutzung mit einem gezielten On‑Prem-Anteil unter cleverer Nutzung gebrauchter Lizenzen nachdenken. Dies ist ein ausgewogenes und flexibles Modell, um den komplexen Anforderungen einer modernen Unternehmens-IT gerecht zu werden.
Mit PREO setzen Unternehmen auf einen erfahrenen B2B-Händler
Als einer der führenden B2B-Händler von Gebrauchtsoftware in Europa bietet PREO Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen ein umfangreiches Angebot rechtssicherer gebrauchter Lizenzen marktführender Hersteller, wie Microsoft oder Adobe sowie VMware, Foxit oder ZWSoft. So profitierten bereits mehr als 1.000 Kund*innen von
- hohen Einsparungen bei den laufenden Lizenzkosten von bis zu 70 Prozent gegenüber der jeweiligen Neuversion.
- einem rechts- und auditsicherer Lizenzerwerb mit höchster Transparenz in allen Abwicklungsschritten inklusive kompletter Dokumentation im PREO-Lizenzportal “Easy Compliance“.
- der persönlichen Beratung zu allen Fragen rund um Lizenztransaktionen oder der Integration von gebrauchten Softwarelizenzen in klassische Netzwerkstrukturen oder hybride Cloud-Modelle.
- mehr Nachhaltigkeit im IT-Bereich durch die Förderung einer aktiven Kreislaufwirtschaft und die Senkung des unternehmerischen CO2-Fußabdrucks. Apropos Nachhaltigkeit: PREO ist als einziger Händler für Gebrauchtsoftware mit einer Scorecard bei EcoVadis, dem weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings, gelistet.
- der Expertise aus zahlreichen Referenzprojekten, die PREO bereits für namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Sektoren erfolgreich realisiert hat.





